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Neue Impulse für die Selbsthilfe: Ausblick auf die nächsten Jahre der Selbsthilfe-Akademie Schleswig-Holstein

In den kommenden Jahren liegt ein besonderer Fokus unserer Arbeit darauf, die Perspektiven und das Wissen der gemeinschaftlichen gesundheitlichen Selbsthilfe gezielt in die medizinische und soziale Lehre zu integrieren. Dies baut auf der Rolle der Selbsthilfe als vierte Säule des Gesundheitssystems auf – neben der ambulanten, stationären und rehabilitativen Versorgung.

Die Selbsthilfe als vierte Säule im Gesundheitssystem
Selbsthilfegruppen bieten weit mehr als gegenseitige Unterstützung. Sie sind eine zentrale Ergänzung zur professionellen medizinischen Versorgung und zeichnen sich durch gelebte Solidarität und ein tiefgehendes Erfahrungswissen aus. Dieses Wissen aus der Praxis der Betroffenen ist eine wertvolle Ressource, die jedoch in der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte bisher oft zu wenig berücksichtigt wird.

Wir möchten dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Indem wir die Perspektiven der Selbsthilfe in die medizinische und soziale Lehre einbringen, fördern wir:

  • Ein besseres Verständnis für die Lebenswelten Betroffener, das künftigen Fachkräften hilft, Menschen in ihrer Gesamtheit zu sehen.
  • Ein Bewusstsein für die Bedeutung der Selbsthilfe als unverzichtbarer Bestandteil eines ganzheitlichen Gesundheitssystems.
  • Den Austausch zwischen Betroffenen und Fachkräften, der zu mehr gegenseitigem Verständnis und Zusammenarbeit führt.

Zusammenarbeit als Schlüssel
Die Selbsthilfe-Akademie S-H versteht sich als Partnerin und Unterstützerin der bestehenden Selbsthilfe-Landschaft. Wir arbeiten eng mit Selbsthilfegruppen, Kontaktstellen und Selbsthilfe-Organisationen zusammen. Unsere Angebote sollen keine neuen Strukturen schaffen, sondern die bestehenden stärken, ergänzen und erweitern.

Gemeinsam entwickeln wir Formate, die praxisnah und bedarfsorientiert sind. Dabei legen wir besonderen Wert darauf, die Vielfalt der Selbsthilfe sichtbar zu machen und ihre Bedeutung zu stärken.

Unsere Ziele und Schritte
Für die kommenden Jahre haben wir uns folgende Ziele gesetzt:

  • Die Selbsthilfe im Inneren stärken: Durch gezielte Veranstaltungsformate wollen wir die Selbsthilfe-Aktiven unterstützen, ihre organisatorischen Fähigkeiten zu schulen sowie individuelle Kompetenzen zu stärken.
  • Selbsthilfe in die Lehre bringen: Wir wollen Mitglieder von Selbsthilfegruppen ermutigen und befähigen, ihre Erfahrungen in Lehrveranstaltungen einzubringen. Dafür bieten wir Fortbildungen für Selbsthilfe-Aktive an, um ihre Außenwahrnehmung und Präsenz zu stärken. .
  • Kooperationen ausbauen: Partnerschaften mit Hochschulen und Berufsschulen ermöglichen es, Selbsthilfe-Perspektiven in die Lehre zu integrieren.
  • Praxisnahe Formate entwickeln: Seminare, Workshops und Materialien – gemeinsam mit Aktiven aus der Selbsthilfe gestaltet – sollen Fachkräften in Ausbildung die Lebensrealitäten und Herausforderungen von Betroffenen nahebringen.
  • Austausch fördern: Die Selbsthilfe-Akademie S-H bietet Möglichkeiten, auf denen sich alle Akteur*innen der Selbsthilfe-Landschaft miteinander vernetzen und voneinander lernen können.

Gemeinsam die Zukunft gestalten
Mit diesem kooperativen Ansatz stärken wir die Selbsthilfe nachhaltig. Indem wir ihre Bedeutung als vierte Säule des Gesundheitssystems sichtbar machen und ihre Perspektiven in die Lehre tragen, fördern wir ein Gesundheits- und Sozialwesen, das von echtem Erfahrungswissen und menschlicher Nähe geprägt ist. Unsere Erfahrungen und unser Verständnis aus Veranstaltungen und Gesprächen mit den Aktiven aus der Selbsthilfe zeigt, dass es hier noch großes Potenzial gibt,

Für die Selbsthilfen selbst eröffnet sich durch den gemeinschaftlichen Ansatz die Möglichkeit, neue Impulse für ihre Arbeit zu erhalten und ihre wichtige Rolle weiter auszubauen. Gemeinsam gestalten wir eine starke und solidarische Gesundheitslandschaft – getragen von den Erfahrungen und Bedürfnissen der Menschen.